Jahrelang war die belgische Nationalmannschaft nicht mehr Teilnehmer bei großen und internationalen Turnieren. Wer die roten Teufel in einem internationalen Turnier sehen wollte, der konnte dies zuletzt bei der WM 2002 in Japan und Südkorea tun. Hier flog das Team im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Brasilien aus dem Rennen – erst jetzt für die WM 2014 gelang erneut die Qualifikation zu einem großen internationalen Turnier. Gar nicht so gerne erinnert man sich in Belgien an die EM 2000 welche zusammen mit den Niederländern im eigenen Land ausgetragen wurde. Hier war Belgien als Gastgeber automatisch qualifiziert, schaffte es allerdings noch nicht einmal über die Vorrunde hinaus.

Der „neue“ belgische Fußball – modern und mit Leidenschaft

Seit den Tiefpunkten der vergangenen Jahre hat sich im kleinen Königreich eine Menge getan. Vor allem die Nachwuchsarbeit wurde radikal geändert. Vereine wie Standard Lüttich sind heute ein Musterbeispiel dafür, wie moderne Nachwuchsarbeit in unserem Nachbarland aussehen kann. Viele der international spielenden belgischen Topstars wurden hier oder in anderen Nachwuchsschmieden ausgebildet. Der aktuelle Nationaltrainer Marc Wilmots (vielen Schalke Fans als Kampfsau bekannt) trainiert die Mannschaft bereits seit Mai 2012. Ihm ist es gelungen ein Team aus internationalen Topstars zu formen, von denen viele in der englischen Premier League spielen und die in ihrem Alltag wenig von den Konflikten zwischen Wallonen und Flamen mitbekommen. Dies war in der Vergangenheit ein Problem, dass häufig im belgischen Fußball auftrat. Viele der aktuellen Nationalspieler sprechen mindestens drei Sprachen. Namen wie Romelu Lukaku, Kevin de Bruyne oder auch Eden Hazard sind international bekannt und spielen in den höchsten Liegen. Auch Daniel von Buyten vom FC Bayern München sowie Thomas Vermaelen und Jan Verthongen stehen im aktuellen Kader der belgischen Nationalmannschaft. Allein für den Topspieler Eden Hazard zahlte Chelsea London im Sommer 2012 eine Summe von über 40 Millionen Euro. Ein Wehrmutstropfen bleibt – viele der Superstars aus Belgien kommen in ihren Vereinen selten zum Einsatz, was der Entwicklung schaden könnte. Dennoch gibt es Presseberichte, die davon ausgehen, dass der belgische Kader teurer ist, als es bei der deutschen Fußball Nationalmannschaft der Fall ist.

Favorit Belgien für die Fußball WM 2014

Die belgische Nationalmannschaft konnte ihre Qualifikation für die WM 2014 vor kurzem durch einen Sieg gegen Kroatien besiegeln. Während die Tickets früher schlecht verkauft wurden und zum Teil sogar vom belgischen Verband an die Fans verschenkt wurden, war das anschließende Gruppenspiel gegen Wales nach gerade einmal 15 Minuten ausverkauft. Belgien setzt inzwischen vor allem auf die Jugendausbildung mit modernen Leistungszentren. Vor allem der FC Brügge sowie Standard Lüttich bilden ihre Spieler auf sehr hohem Niveau aus. Hinzu kommt das neue und moderne Leistungszentrum, welches in Tubize südlich von Brüssel eröffnet wurde. Auch hier können künftig die belgischen Topspieler ausgebildet werden. Für das Jahr 2020 ist die Eröffnung des neuen Nationalstadions geplant – Belgien macht sich und die Fußballwelt dürfte staunen, wenn Marc Wilmots mit seiner jungen internationalen Truppe zur WM antritt. In der aktuellen Fifa Weltrangliste steht Belgien inzwischen unter den besten Ländern der Welt – vor einigen Jahren war dies noch undenkbar gewesen.

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