Sprache in Belgien

Die Belgier haben viele Sprachen – genauer gesagt 3 Amtssprachen. Die Sprachen Niederländisch (Region Flandern), Französisch (Region Wallonie) und Deutsch (Region um Eupen) sind offizielle Amtssprachen in Belgien und werden in den unterschiedlichen Regionen genutzt. Warum gibt es 3 Amtssprachen? – Im belgischen Gesetz gibt es als Folge des Konflikts zwischen den Flamen und der Wallonen die Verbreitung der niederländischen Sprache bei den Flamen und der französischen Sprache bei den Wallonen. Gesetzlich festgelegt wurden die Sprachen vor allem, damit beide gleichberechtigt sind. Das Thema der Sprache ist in Belgien nicht leicht und führt häufig zu Konflikten. Besonders in der Hauptstadt Brüssel gibt es häufig Diskrepanzen, da hier niederländisch und französisch gesprochen wird. Die deutsche Sprache wird so gut wie nur in der Region um Eupen gesprochen – wer wenige Kilometer weiter in z.B. Verviers unterwegs ist, hat meist Probleme, sich auf Deutsch zu verständigen. Auch die englische Sprache ist hier nicht immer gerne gesehen und so kann es passieren in einem belgischen Supermarkt in der Wallonie nur in Französisch weiter zu kommen, da das Personal keine andere Sprache spricht und versteht. Laut Gesetz ist jedoch der Gebrauch der Sprache in Belgien frei, so wurde es 1831 per Gesetz festgehalten.

 

Schloss Durbuy (französisch)

Schloss Durbuy (französisch)


 

Informationen: Belgische Sprachen im Alltag

Für Urlauber und Touristen ist es verwunderlich, dass die Sprache in Belgien nicht einheitlich geregelt ist. Je nachdem, wo der eigene Urlaub verbracht wird, ist entweder mit der französischen oder der niederländischen Sprache zu rechnen. Insgesamt sprachen knapp 60% der Belgier die niederländische Sprache als Muttersprache und rund 40% die französische Sprache. Bezogen auf die Fläche ist die Wallonie (französische Sprache) jedoch großer, als es in der Region Flandern (niederländische Sprache) der Fall ist. Brüssel bildet eine Ausnahme, da beide Sprachen gesprochen werden, häufiger jedoch die französische. Die deutsche Sprache wird von etwa 2% der Einwohner Belgiens gesprochen – die Region befindet sich im Grenzgebiet zu Deutschland.

 

Da die Amtssprachen klar geregelt sind, werden in den jeweiligen Regionen auch alle Straßenschilder und offizielle Schriftstücke sowie Hinweistafeln entweder in Französisch oder in Niederländisch beschriftet. Das kann zu Verwirrungen führen – zum Beispiel wenn auf der Autobahn in der niederländisch sprechenden Region ein Ort erst in Niederländisch ausgeschildert ist, später wenn die Autobahn durch die Wallonie führt, alles auf Französisch ausgeschildert ist. Ein bekanntes Beispiel ist die Stadt Mons – im französischen Mons, im niederländischen allerdings als Bergen bezeichnet.

 

Strand in Flandern (niederländisch)

Strand in Flandern (niederländisch)


 

Belgier die niederländisch und französisch sprechen ? Selten!


Bürgerinnen und Bürger die beide Sprachen sprechen, sollten es im Land natürlich leichter haben, jedoch gibt es Statistiken, dass weniger als 25% der Einwohner beide Sprachen sprechen. Wer mit englisch weiterkommen möchte, wird in der Region Flandern gerade in internationalen Städten wie Brügge, Gent, Antwerpen und Brüssel deutlich besser zurechtkommen, als es vermutlich in Namur oder Mons der Fall ist. Für Touristen und Urlauber mag dies interessant sein – für die Belgier selbst wird es manchmal zur Falle. Wer in der Wallonie lebt und französisch spricht, wird Probleme haben, einen Job in Flandern anzunehmen, oder sich überhaupt in der Region zu integrieren, da er die Sprache nicht spricht. Kurios ist dabei, dass dies im eigenen Land der Fall ist – zum Teil nur wenige Minuten Fahrt von der Heimatstadt entfernt.

 

Urlaub in Belgien – keine Angst vor der Sprache

Wer einen Urlaub in Belgien machen möchte, braucht keine Angst vor der Sprache haben. Sowohl in der Wallonie als auch in der Region Flandern (natürlich auch in der deutschsprachigen Region) sind die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit. Wer mit der Sprache nicht zu Recht kommt, dem wird trotzdem weitergeholfen – zur Not mit den Händen und Füßen. Die Belgierinnen und Belgier haben selbst oft Probleme mit ihrer Sprache und sind es gewohnt, sich gegenseitig zu helfen. Während in der Region Flandern oft englisch gesprochen wird und die deutsche Sprache zum Teil verstanden wird, ist es in der Wallonie so gut wie ausgeschlossen, mit deutscher oder englischer Sprache weiter zu kommen.